Elektrisierende Fahrt: Meine ersten Erfahrungen mit einem geliehenen E-Auto

2018. Es gibt Momente im Leben, die eine bleibende Spur hinterlassen. Für mich war einer dieser besonderen Augenblicke die Fahrt mit einem geliehenen Elektroauto. Als Neuling in der Welt der Elektromobilität wagte ich mich in ein Abenteuer, das nicht nur meine Einstellung zu Fahrzeugen, sondern auch meine Perspektive auf nachhaltige Mobilität veränderte.

Bereits Monate, gar Jahre zuvor schaute ich regelmäßig diverse YouTube Kanäle wie den Unterblog von Horst Lüning. Nachdem dieser Elektroauto Befürworter sich aber outete als jemand, der nicht an den menschengemachten Klimawandel glaubt, entfolgte ich diesem Kanal. Zu jener Zeit konnte man noch sehr sehr oft kostenlos Strom laden. Die Anschaffung eines E-Autos lohnte sich also auch finanziell, gerade für Vielfahrer.

Neben vielen weiteren YouTube Kanälen ist der Kanal von Stefan Möller „nextmove“ ein Pflichtkanal für E-Auto-Fans. Und durch diese YouTube Kanäle kam ich auch dazu, mir ein E-Auto für eine Woche Probe zu leihen. Ich habe mich für den BMW i3s entschieden. Denn Tesla war zu jener Zeit mit der Produktion des Model 3 noch nicht so weit, dass ich zuverlässig eines hätte bestellen können.

Ich musste das Auto in Düsseldorf abholen. Das heißt also metaphorisch „Ins kalte Wasser springen“, denn Düsseldorf ist von Stockstadt am Main etwas unter 300 Km entfernt. Das Auto hat je nach Fahrweise ca. 200 Km Reichweite. Das bedeutet, ich muss auf jeden Fall zwischendurch laden. Aber ich hatte mich ja zuvor „schlau“ gemacht und eine Hand voll verschiedener RFID Karten und Smartphone Apps diverser Anbieter dabei. Damit sollte ich über die Runden kommen.

Voller Vorfreude übernahm ich das E-Auto, das mich für die kommenden Tage begleiten sollte. Schon beim Einsteigen spürte ich eine gewisse Aufregung, die von der futuristischen Aura des Fahrzeugs ausging. Ein leises Summen signalisierte, dass dieses Auto bereit war, die Straßen zu erobern, ohne dabei die Umwelt zu belasten.

BMW i3s beim Laden an einer Autobahn Raststätte

Die ersten Kilometer waren wie eine Entdeckungsreise. Die Beschleunigung war unmittelbar, leise und beinahe schwerelos. Das sanfte Gleiten durch die Stadt vermittelte ein Gefühl von Leichtigkeit, das man mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor nicht erlebt. Die Stille des Elektroantriebs eröffnete eine neue Dimension des Fahrerlebnisses, die ich so nicht erwartet hatte. Keinerlei Vibrieren! Sehr angenehm.

Die Sorge um die Reichweite, die viele Menschen mit Elektroautos verbinden, erwies sich als unbegründet. Im Navigationssystem des Fahrzeugs sah ich erstmals, wie viele Ladepunkte es wirklich gibt. Dabei waren das nur die, die auch das BMW Navi kannte. In Wirklichkeit waren es sogar noch mehr. Die moderne Technologie ermöglichte es mir, meine Routen sorglos zu planen, und die vorhandene Ladeinfrastruktur erleichterte das Aufladen, wann immer es notwendig war. Die anfängliche Skepsis wich einer Begeisterung für die praktische Handhabung und die Umweltfreundlichkeit des Elektroautos.

E-Autos waren zu diesem Zeitpunkt (2018) noch so neu, dass man auf Autobahn Raststätten öfter mal angesprochen wird, wie das so ist, ob man zufrieden ist, wie weit man kommt mit einer Ladung, wie lange man laden muss, wie oft man laden muss, usw. – Besonders lustig war es mit einem Familienvater, mit dem ich mich zuvor beim Fastfood Restaurant „Zum goldenen Bogen“ unterhalten hatte. Diese Familie hatte ich ein paar Autobahn Raststätten später (wirklich zufällig) wiedergetroffen. Das heißt also, mit seinen zwei Kindern kam er mit seinem Verbrenner genauso „schnell“ voran, wie ich.

BMW i3s beim Laden an einer Autobahn Raststätte

Ein weiterer beeindruckender Aspekt war die Vernetzung des Fahrzeugs. Die intuitive Bedienung des Touchscreens und die Möglichkeit, das Auto über eine App zu steuern, verliehen der Fahrt eine innovative Note. Das Bewusstsein, nicht nur ein Auto zu fahren, sondern Teil einer fortschrittlichen Mobilitätsbewegung zu sein, machte die Erfahrung noch erfüllender.

Die geliehene Elektrofahrzeug-Periode war nicht nur eine Testfahrt, sondern eine Reise in eine nachhaltigere Zukunft. Die Umstellung von herkömmlichen Fahrzeugen auf Elektromobilität mag am Anfang ungewohnt erscheinen, aber die positiven Auswirkungen auf die Umwelt, die überraschende Fahrerfahrung und die fortschrittliche Technologie machen den Wechsel lohnenswert.

Problemlos zu Hause angekommen.

Insgesamt war meine erste Fahrt mit einem geliehenen E-Auto ein unvergessliches Erlebnis. Es eröffnete mir nicht nur die Türen zu einer neuen Ära der Mobilität, sondern inspirierte mich auch dazu, meinen eigenen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Elektroautos sind nicht nur Fahrzeuge; sie sind die Wegbereiter für eine grünere und fortschrittlichere Welt.